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Marienkirche: Direkt gegenüber der Reinoldikirche befindet sich die Marienkirche. Sie ist die älteste der vier Stadtkirchen.
Der Tradition nach sollen Adelige anno 1066 eine Königskapelle gestiftet haben, nachdem Reinoldi erzbischöflich-kölnisch wurde. Sicher ist, dass die romanische Pfeilerbasilika, wie man sie noch heute großenteils vorfindet, 1170 zu bauen begonnen wurde. Erst durch die Zerstörung der Reinoldikirche während des Stadtbrandes 1232 wird die Marienkirche zur Pfarrkirche mit Tauf- und Begräbnisrechten erhoben. Mitte des 14. Jahrhunderts erfolgt der Abriss der drei romanischen Apsiden (halbkreisförmige, niedrige Chorräume) und der Bau des größeren, gotischen Chores. Nach einer Blütezeit im Hansebund verliert Dortmund ab der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts an Bedeutung. Kriege, Besatzungszeiten und Truppendurchzüge festigen in der Folgezeit eine zunehmende Verarmung. Erst im 19. Jahrhundert erfährt die Marienkirche eine langjährige Restaurierungsphase. Mehr... Leider sollten diese Anstrengungen im 2. Weltkrieg zunichte gemacht werden. Bei vier Luftangriffen (von vielen) wurde die Kirche schwer beschädigt. Alle Fenster zerbrachen, die mittelalterliche Orgel wurde ein Raub der Flammen. Das Mittelschiff stürzte ein, nachdem die Kirche vollständig ausgebrannt war. Die beiden Altäre überstanden die Angriffe, weil sie ausgelagert waren. Von 1948 - 57 erfolgte der Wiederaufbau. Für Kunstinteressierte empfiehlt sich ein Besuch der Kirche. Der Marienaltar des Meisters Conrad von Soest gilt als die schönste Tafelmalerei Westfalens. ![]() Die drei Tafeln der Festtagsseite zeigen die Geburt Jesu (links), die Anbetung der Weisen aus dem Morgenland (rechts) und die Entschlafung Mariens (Mitte). Letzte Darstellung entbehrt der biblischen Grundlage. Rückseitig auf den Außenflügeln, ehemals in geschlossenem Zustand zu sehen (Werktagsseite), befinden sich die Darstellungen der Verkündigung an Maria sowie ihrer Krönung. Auch der Kreuzaltar des Berswordt-Meisters, den Bielefeldern ein Begriff aus der Neustädter Marienkirche, ist sehenswert. Auf der Festtagsseite ist das Karfreitagsgeschehen abgebildet: Kreuztragung, Golgatha und Kreuzesabnahme. Die Werktagsseite zeigt die Verkündigung an Maria. Beispielhaft ist die mit der Gotik einsetzende Vermenschlichung der abgebildeten Personen und die Darstellung von Alltagsgegenständen. Weitere interessante Ausstattungsgegenstände der Kirche sind z. B. die 'Goldene Muttergottes', so genannt, wegen des goldschimmernden Gewandes, das sie trägt. Mutter und Kind halten Distanz und haben keinen Blickkontakt. Sie wurde 1230 im Stil der Romanik geschnitzt. Im Gegensatz zur Gotik wird die Muttergottes als scheinbar frei von menschlichen Empfindungen dargestellt, da Vertraulichkeiten gegenüber dem Gottessohn selbst von ihrer Seite als unangemessen galten. Erwähnenswert ist sicher auch das Sakramentshaus, um 1450, Sandstein, in der Form einer hochgotischen, französischen Kathedralfassade. Es diente zur Aufbewahrung liturgischer Geräte, z. B. Kelch und Monstranz. Wahrscheinlich befanden sich in einer oberen Öffnung Reliquien. Das Adlerpult ist ein Lesepult von ca. 1550 auf originalem Sandsteinsockel. Ferner gibt es eine außergewöhnliche Christusfigur: Christus ist dargestellt als Weltenherrscher mit Reichsinsignien und hat gleichzeitig auch die Weltkugel unter dem rechten Fuß - die übliche Darstellung als Erlöser (um 1480). Literatur, Quellen:
http://www.st-marien-dortmund.de/kirche/index.htm (Stand: 19.02.05) Janßen, Inge u.a., Ev. St. Marienkirche zu Dortmund, hrsg. von der ev. St. Mariengemeinde zu Dortmund, Dortmund o.J. |
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